Schauplätze der Verletzbarkeit
Produktbeschreibung
In Zeiten der Krise tritt die faktische Ungleichverteilung von Verletzbarkeit besonders deutlich zutage. Die Lage von Bevölkerungsgruppen, die zunehmend in Umstände unlebbarer Prekarität geraten, sind darum mehr denn je auf soziale Strukturen und staatliche Institutionen angewiesen, die sich dem Schutz des prekären Lebens verpflichtet fühlen. Zugleich erweisen sich Institutionen selbst als fragil, ausschließend, hegemonial oder gar gewaltproduzierend und tragen damit nicht selten noch zu einer Intensivierung von Verletzbarkeit bei, zu deren Überwindung sie eigentlich beitragen sollten. Damit wird deutlich, dass ein Leben nicht ohne funktionierende Infrastrukturen und Unterstützungsnetzwerke, die den körperlichen Existenzerhalt sicherstellen, zu haben ist.
Dieser Band lotet vor dem Hintergrund einer krisenhaften Gegenwart das Verhältnis von Verletzbarkeit und Institutionen aus. Im Fokus stehen dabei die Fragen, wie Dimensionen der Verletzbarkeit durch Anrufungen und soziale, politische, kulturelle Praktiken (doing vulnerability) institutionell hergestellt und perpetuiert werden, in welchen Bedeutungszusammenhängen sie verankert und verstetigt sind und wie Anrufungen der Verletzbarkeit schließlich auch provoziert und subvertiert werden können. Institutionen werden dabei nicht als homogene Gebilde, sondern als Bündelung von Kräften verstanden, die es immer wieder neu zu entwerfen, zu imaginieren, zu erstreiten und zu verteidigen gilt.
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