Triviale Wahrheitsprozeduren?
Produktbeschreibung
Der Band widmet sich medialen, gattungs- und rezeptionsästhetischen Fragen zur Mehrdeutigkeit von Indizien in Kriminalgeschichten. Dabei rücken Verfahren der Identifikation, Selektion und (un-)möglichen Lesbarkeit der indexikalischen An-Zeichen in den Fokus. Was inhaltlich konstitutiv an der Ambivalenz von Indizien für jede (Kriminal-)Erzählung ist, kann zudem gattungspoetologisch reflektiert werden: Inwiefern sind zeichenbasierte Wahrheitsprozeduren auch für Tektonik und Literarizität von Kriminalliteratur wirksam? Und inwiefern darüber hinaus für deren mediale Verfasstheit wie bspw. für die Serialität in Journalen sowie auch für ihre Funktion und Form in Film bzw. Serie? Welche Effekte zeitigt eine doppelte Zeichenunsicherheit (Dargestelltes wie Darstellung) auch auf Seiten des interpretierenden, ja kategorisierenden Publikums? Über solch (nicht-)intendierte Zeichenoperationen des Miss-/Verstehens wird zudem die Positionierung im ästhetischen Kanon des dort notorisch oszillierenden Grenzgängers Krimi reflektiert. Der Band möchte mit seinem Fokus auf das Indiz also zentrale Fragen verfolgen, die Verfahren der Zeichenlese und Wahrheitsprozeduren pointieren: Wie etabliert sich über die Mehrdeutigkeit der verdächtigen Anzeichen, Spuren, Hinweise etc. ein spezifisches Konzept der Polyvalenz auf der Ebene der Darstellung und des Dargestellten eines Falls oder Rätsels? Welche Rolle spielen hier Rezeption sowie Medialität und was bedeuten diese jeweils für das Verhältnis zwischen kriminalem Erzählen und Trivialliteratur bzw. Unterhaltungskultur? Und wie greifen über das Genre 'Krimi' als spannungsreicher Rätselform auch Fragen der Kanonbildung und Möglichkeiten der didaktischen Vermittlung von Zeichenprozessen ineinander?
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