Ist mit der sogenannten Aufklärung des 18. Jahrhunderts die Säkularisierung von Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft verbunden gewesen? Die Beiträge dieses Bandes belegen nicht die Trennung, sondern Neubestimmungen des weiterhin engen Verhältnisses von Religion und Naturwissenschaften. Im Fokus stehen die theologischen und religiösen Implikationen einer Physikotheologie als Frömmigkeitsform, des Mesmerismus, eines "aufgeklärten Vitalismus" (P.H. Reill) und der sogenannten romantischen Naturphilosophie. Die ältere These, mit der Aufklärung sei die Physikotheologie obsolet geworden und die Naturwissenschaften hätten sich von der Religion emanzipiert, erweist sich als unzutreffend.
Am Beginn der sogenannten Moderne steht nicht die Trennung, sondern ein weiterhin enges Verhältnis von Religion und Naturwissenschaften.