Kurzweiliger Essay zur Kulturgeschichte des computererzeugten Bildes. - Über den Avantgardismus der Stillebenmalerei des Barock. - Wie hinter der Fassade technischer Komplexität alte Praktiken der Kunstgeschichtefortleben. - Eine Entmystifizierung der Simulation künstlicher Kreativität.
Über viele Jahre hinweg sammelte Harry Walter auf Trödelmärkten, Nachlässen und Dachböden Photographien, «Fundstücke aus vergangenen privaten Welten», bei denen nicht mehr bekannt ist, wer und was gezeigt wird. «Reißt der Erzählfaden ab, sagt also niemand mehr, das ist der, die oder das, verlieren die meisten Photos auf einen Schlag ihren Inhalt - oder aber sie entwickeln, nachdem der biographische Dampf abgelassen ist, ein Eigenleben und füllen sich auf mit allem, was die Neugier an sie heranträgt. Dann fangen sie an zu knistern und irgendwie von sich selber zu handeln.» Diesen hinterlassenen Lichtspuren folgt Walter in 24 Vignetten, die mit schelmischem Witz, Scharfsinn und mühelosemStil ein historisches Kaleidoskop für uns öffnen. Er verknüpft Assoziationen und Reflexionen, tastet sich mitunter auf doppelbödiges und unheimliches Terrain. Lassen die Photominiaturen in ihrem Sprachwitz und ihrer Prägnanz eine leichte und zugängliche Lektüre zu, so sind in ihnen zugleich komplexe und überraschende Bildinterpretationen verdichtet, die zu eigenen Denkbildern werden.Erstmals versammelt der Band alle im Merkur erschienenen Photoessays von Harry Walter, über deren Resonanz der Merkur-Herausgeber und Kunstkritiker Christian Demand in seinem Nachwort schreibt: «Harry Walters Photominiaturen erschienen ursprünglich jede für sich und zugleich fest einfügt in die Heftarchitektur des Merkur. Über zwei Jahrgänge hinweg markierten sie als Schlusskolumne der Zeitschrift jeden Monat das Ende eines anspruchsvollen Lektüreparcours [...]. Die Rückmeldungen, die die Redaktion damals in ungewohnt hoher Zahl erreichten, legen nahe, dass nicht wenige Leserinnen und Leser das Signal genau umgekehrt verstanden: Sie stürzten sich gleich als erstes auf Harrys Kolumne. Und auch ich habe die neuen Ausgaben, sobald sie frisch aus der Druckerei in der Redaktion angekommen waren, seinerzeit regelmäßig von hinten nach vorn durchblättert.»
Eine ausgreifende essayistisch-analytische Würdigung der Arbeit einer Fotografin im Ukraine-Krieg.Ein Essay über das Entstehen von Kriegsfotografien und wie man mit ihnen umgeht.In welchem Verhältnis stehen Schreckensbilder und "graphic images" zur Kunst und wasbedeutet das für ihre Veröffentlichung?Ein Nachdenken über unser Verhältnis zu Tod und Zerstörung, dargelegt entlang einerAufsehen erregenden Fotografie und deren historischer Einordnung.Die Analyse eines zeitgenössischen Historienbildes, das im Gewand einer Fotografiedaherkommt.
Was hat das Gemälde Leonardos mit Selfies zu tun?Ein Essay über die Fäden, die von dem super-berühmten Renaissanceportrait zu unsererSmartphonenutzung führen.Wie das humanistische Projekt durch massenmediale Phänomene in einen Weltverlust zukippen droht.Die Geburt der Performance-Kunst aus dem Geist des Kunstraubes.